Warum Klimaschutz?: Klimaschutz Nürtingen


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Solaranlagen mit Blick auf Nürtingen. Foto: Anne M. Haasis
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Warum Klimaschutz?

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Aus extrem wird normal

Der kühlste Sommer unseres Lebens

 

40 Grad im Schatten, vertrocknete Felder, Überflutungen - das war der Sommer 2023. Nicht etwa irgendwo auf der Welt, sondern hier in Nürtingen, vor unserer Haustür. Vor 20 Jahren, im "Jahrhundertsommer 2003" hielt man jene Temperaturen noch für ein Jahrhundertereignis. Heute ist klar, dass kein Temperaturrekord lange ein Rekord bleibt. Längst sind brechend heiße Sommertage zum Alltag geworden, auch in Nürtingen. Das bleibt nicht ohne Folgen für unsere Gesundheit.

Baden-Württemberg muss laut neuesten Erkenntnissen mit einem Temperaturanstieg von 3 Grad bis zum Jahr 2040 rechnen. Damit wurde ursprünglich eigentlich erst bis 2100 gerechnet. Somit werden Dürren, Starkregen und Hochwasser wahrscheinlicher und betreffen uns früher als angenommen. (Quelle: SWR)

Hitze und Gesundheitsrisiken

Klimamodellierungen zeigen, dass in Deutschland mit einer zunehmenden Anzahl heißer Tage im Sommer und länger anhaltenden Hitzeperioden zu rechnen ist. Dies führt zu höheren gesundheitlichen Risiken für bestimmte Personengruppen (vgl. Umweltbundesamt: Gesundheitliche Risiken). In Nürtingen kann die Zahl der jährlichen Hitzetage sogar noch über dem deutschen Durchschnitt liegen - und mit ihnen auch die gesundheitlichen Risiken durch Hitzestress. Zudem begünstigen steigende Temperaturen die Ausbreitung von Krankheitserregern.

Trockenheit und Starkregenereignisse

Deutschland ist bereits flächendeckend vom ⁠Klimawandel⁠ betroffen. In Zukunft wird diese Betroffenheit weiter zunehmen, wobei die konkreten Auswirkungen räumlich unterschiedlich ausfallen. So zeigt sich bereits eine deutliche Zunahme von Trockenheiten und Dürren sowie von Starkregenereignissen und Sturzfluten. Neben Maßnahmen des Klimaschutzes müssen daher auch frühzeitig Klimaanpassungsmaßnahmen ergriffen werden, da viele Klimarisiken eine Anpassungsdauer von mehreren Jahrzehnten erfordern, manche sogar von über 50 Jahren (z.B. der Waldumbau in der Forstwirtschaft).

Klimasteckbrief für Nürtingen

Im Klimaportal des Projektes LoKlim erfahren Sie mehr über die aktuellen Klimaprojektionen für Baden-Württemberg. Über die Karte können Sie den Klimasteckbrief für Nürtingen (PDF-Datei) und die Steckbriefe für über 1.000 weitere Kommunen abrufen.

Verändern wir das Klima?

Ein sprunghafter Anstieg seit 1950

 

Infolge der Industrialisierung hat sich die Zunahme der globalen Treibhausgasemissionen vor allem seit den 1950er Jahren deutlich beschleunigt. 2022 wurden laut Statistik von Our World in Data insgesamt 37,2 Mrd. t CO₂ aus der Verbrennung fossiler Rohstoffe in die Atmosphäre emittiert, so viel wie noch nie zuvor. Zu den fossilen Emissionen kommen noch ca. 4 Mrd. t CO₂ aus der Landnutzung, weil etwa Wälder für die Landwirtschaft gerodet werden.

Wenige Länder sorgen für immer mehr Emissionen

In manchen Regionen sinken die CO₂-Emissionen sogar seit einigen Jahren. 2023 haben sich die Emissionen in den USA im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent reduziert, in der EU sogar um 7,4 Prozent. Dieser Rückgang wird aber durch die Entwicklungen im asiatischen Raum, vor allem China und Indien, mehr als wettgemacht. In China stiegen die Emissionen im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um ca. 4 Prozent, in Indien sogar um 8,2 Prozent. Damit sind die Emissionen in Indien nun erstmals höher als in der EU (Quelle: Süddeutsche Zeitung). Trotzdem liegt der pro-Kopf CO₂-Ausstoß in Indien mit nur 2 t pro Einwohner deutlich unter dem globalen Durchschnitt mit ca. 4,7 t (Quelle: Statista). In Deutschland verursacht jeder Einwohner im Schnitt 8 t CO₂ pro Jahr. In den Vereinigten Arabischen Emiraten sind es ca. 26 t pro Kopf. 

48 % CO₂, 160 % Methan - so stark wuchs der Anteil von THG in der Atmosphäre

Vor der Industrialisierung hatten menschliche Eingriffe in der Regel begrenzte klimatische Auswirkungen, etwa durch Waldrodungen und Landwirtschaft, die sich nur lokal oder regional bemerkbar gemacht haben. Seit Beginn der Industrialisierung werden jedoch deutliche Änderungen im Stoffhaushalt der Atmosphäre beobachtet, die auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen sind. So stiegen bis zum Jahr 2019 z.B. die Konzentrationen von ⁠Kohlendioxid (CO₂)⁠ um über 48 Prozent und von Methan (CH4) um 160 Prozent.

Ohne Industrialisierung kein Klimawandel

Gründe hierfür sind unter anderem die Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas, die zunehmende industrielle Produktion, Änderungen in der Landnutzung oder die Zunahme der Viehwirtschaft. Durch die Zunahme der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre kommt es zu einem verstärkten Treibhauseffekt, einer Erwärmung der Atmosphäre und zu einem Anstieg der bodennahen Lufttemperatur. In der Folge verändert sich auch das Klima auf der Erde. Der Begriff Klima beschreibt das statistische Durchschnittswetter, das in einer Region über einen längeren Zeitraum herrscht. In der Regel nimmt man den Durchschnitt, der über einen Zeitraum von 30 Jahren herrscht, als Vergleichswert, wie z.B. die Durchschnittstemperatur.

Die weltweit größten Quellen menschlich verursachter Treibhausgasemissionen sind die Bereitstellung von Elektrizität und Wärme, die Landnutzung mit Land- und Forstwirtschaft, die Industrie und der Transport. Dies verdeutlicht, dass die Emissionen vor allem auf die Energienutzung zurückzuführen sind und sonstige Quellen zwar eine wichtige, aber deutlich geringere Bedeutung haben.

Klimaerwärmung global und in Nürtingen

Das Pariser Klimaabkommen legt fest, dass der globale Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 °C, möglichst sogar auf 1,5 °C, gegenüber vorindustrieller Zeit begrenzt werden soll. Aufgrund der historischen Datenverfügbarkeit wird zu diesem Zweck die Vergleichsperiode 1850 bis 1900 verwendet. (Umweltbundesamt, 2023)

Ein Rekordjahr jagt das Nächste

Die letzten 8 Jahre seit 2015 waren weltweit die Wärmsten, die je gemessen wurden - mit einem Rekordwert im Jahr 2016. In Deutschland hingegen war 2022 das wärmste bisher aufgezeichnete Jahr.

Bereits heute liegen die globalen Temperaturen um etwa 1,1 °C über dem Durschnitt zu Beginn der Industrialisierung. Dabei ist die Erwärmung über Land (+1,6 °C) grösser als über den Ozeanen (+0,9 °C).

Nürtingen ist bereits bei 2,1° Erwärmung

In Nürtingen liegt die Zunahme sogar noch über dem globalen Durschnitt der Landmassen. Sogar im Vergleich zum Referenzzeitraum 1961-1990 sind die Jahresdurchschnittstemperaturen in Nürtingen bereits um 2,1° C gestiegen.

Die Klimastreifen-Grafiken für Baden-Württemberg zeigen die beschleunigte Erwärmung im Verlauf der vergangenen Jahren sehr deutlich. Die Klimastreifen für Baden-Württemberg und weitere Regionen sind auf der Seite #ShowYourStripes der University of Reading verfügbar.

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